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Ralf Nagel

Ralf Nagel

deutscher Politiker; Geschäftsführer Verband Deutscher Reeder; Senator für Wirtschaft und Justiz in Bremen (2007-2010); SPD
Geburtstag: 8. März 1959 Karlsruhe
Nation: Deutschland - Bundesrepublik

Internationales Biographisches Archiv 22/2010 vom 1. Juni 2010 (la)


Blick in die Presse

Herkunft

Ralf Nagel wurde am 8. März 1959 in Karlsruhe geboren.

Ausbildung

Nach dem Abitur am Technischen Gymnasium und Wehrdienst bei der Bundesmarine studierte N. an der Universität Heidelberg Politikwissenschaft, Soziologie und Psychologie und schloss 1985 mit dem Magisterexamen ab.

Wirken

Nach dem Studium ging N., seit 1982 Mitglied der SPD, als wissenschaftlicher Mitarbeiter des SPD-Bundestagsabgeordneten Gunter Huonker (früher Staatsminister unter Bundeskanzler Helmut Schmidt und Parlamentarischer Staatssekretär im Finanzministerium) nach Bonn. 1991 wechselte er als Referent für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau zur SPD-Bundestagsfraktion.

1992 übernahm N. die Funktion des Refereratsleiters für Wohnungsbauförderung im Ministerium für Stadtentwicklung, Wohnen und Verkehr des "neuen" Bundeslandes Brandenburg (auf dem Gebiet der früheren DDR wurden mit der deutsch-deutschen Wiedervereinigung 1990 die Bundesländer Brandenburg, Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern etabliert). 1994 ging er nach Sachsen-Anhalt, wo er im rot-grünen Minderheitskabinett unter Ministerpräsident Reinhard Höppner zunächst als Staatssekretär im Ministerium für Wohnungswesen, Städtebau und Verkehr fungierte, und 1999, immer noch unter Höppner in einem nun reinen SPD-Minderheitskabinett, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft und Technologie wurde.

Im Jahr 2000 schließlich wurde N. als Staatssekretär in das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen berufen, wo er in der von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) geführten rot-grünen Regierung unter den Ministern Kurt Bodewig und Manfred Stolpe diente. In dieser Zeit arbeitete er u. a. an der Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung und der Einrichtung des Havariekommandos in Cuxhaven mit. Nach der Bundestagswahl 2005, die zu einer Großen Koalition aus CDU/CSU und SPD unter Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) führte, schied N. aus dem Amt.

Ab Jan. 2006 war N. als Vorstand bei der privatwirtschaftlichen PUTZ & PARTNER Unternehmensberatung AG Hamburg tätig und zuständig für Transport- und Logistikthemen. Die Bremer Bürgerschaftswahl im Mai 2007, die zu einer rot-grünen Landesregierung führte, bereitete ihm schließlich den Weg zurück in die Landespolitik. Bereits Ende 2005, als Jens Böhrnsen (SPD) zum Nachfolger Henning Scherfs im Amt des Ersten Bremer Bürgermeisters und Senatspräsidenten gekürt wurde, war N. als Chef der Senatskanzlei im Gespräch. Am 29. Juni 2007 wurde er im siebenköpfigen Bremer Senat als Senator für Wirtschaft und Häfen sowie Senator für Justiz und Verfassung vereidigt. Für die Leitung dieser Ressorts war ursprünglich der bisherige parteilose Finanzsenator Ulrich Nußbaum vorgesehen. Nußbaum verzichtete am 19. Juni aber überraschend auf das Amt, weil er, so seine Begründung, vom SPD-Landesvorsitzenden Uwe Beckmeyer bedrängt worden sei, der Partei beizutreten. Die Bremerhavener SPD schlug daraufhin das SPD-Mitglied N. für den Posten vor.

Im Febr. 2010 gab. N. sein Amt als Bremer Wirtschaft- und Justizsenator überraschend auf und wechselte als Hauptgeschäftsführer zum Verband der Deutschen Reeder (VDR) nach Hamburg. N. war zuvor für seine Amtsführung teilweise heftig angegriffen worden. Grüne, CDU und Wirtschaftsvertreter hatten dem Senator u. a. vorgeworfen, zuletzt zu wenig präsent gewesen zu sein. Zudem lag N. im "Dauerkonflikt um Umweltzonen und Verkehrspolitik" (FAZ, 12.2.20010) mit Umweltsenator Reinhard Loske (Grüne). Dagegen bescheinigte Bürgermeister Böhrnsen N. eine überzeugende politische Bilanz. Er habe in seiner Amtszeit wichtige Akzente gesetzt bei der Sicherung des Windenergie-Standortes Bremen sowie bei neuen Strukturen der Wirtschaftsförderung (vgl. SZ, WELT, 12.2.2010).

Der VDR-Vorsitzende Michael Behrendt begründete die Entscheidung für N. mit dessen "engen Kontakten zur Wirtschaft und in die Politik" (Presseerklärung 11.2.2010). Der 1907 gegründete VDR vertritt die gemeinsamen wirtschafts- und sozialpolitischen Interessen der deutschen Reedereien (mit rd. 250 Mitgliedern den größten Teil der deutschen Handelsflotte).

Familie

N. ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Adresse

c/o Verband deutscher Reeder, Esplanade 6, 20354 Hamburg, Tel.: 040 35097-0, Fax: 040 35097-211, E-Mail: Nagel@reederverband.de, Internet: www.reederverband.de



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