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Gerd Nagel

deutscher Leichtathlet (Hochsprung)
Geburtstag: 22. Oktober 1957 Sulingen
Klassifikation: Sprung (Leichtathletik)
Nation: Deutschland
Erfolge/Funktion: Studenten-Weltmeister und Deutscher Meister
im Hochsprung 1979

Internationales Sportarchiv 51/1986 vom 8. Dezember 1986


Der Hochspringer Gerd Nagel stammt aus Sulingen bei Bremen, wo auch die frühere Diskus-Weltrekordlerin Liesel Westermann zu Hause war. Er schloß eine Lehre als Konditor ab und hatte ursprünglich die Absicht, in seinem Heimatort das elterliche Cafe zu übernehmen. Inzwischen studiert er jedoch in Frankfurt Jura und wird nach Abschluß des Studiums sicherlich eine andere Laufbahn einschlagen als die des Cafebesitzers.

Brillenträger Nagel gilt als "lockerer Typ" unter den bundesdeutschen Hochspringern und als Musterbeispiel für den Spitzensportler, der nicht gleichzeitig die Rolle des Stars einnimmt. Er hält nichts von der Show, die viele Hochspringer mit ihrem Sport verbinden und wenig von dem Körperkult, den manche seiner Kollegen betreiben. "Wenn mir irgendein Muskel weh tut oder irgendeine Körperpartie, dann geh ich halt zu meinem Masseur", beschreibt er sein unkompliziertes, aber vielleicht auch wenig sensibles Verhältnis zu seinem Körper.

Im März 1985 heiratete Gerd Nagel seine Freundin Uschi Walter. Beide hatten sich kennengelernt, als sie als junge Assistenzärztin ihn wegen einer Verletzung behandelte. Die Hobbys des Athleten sind Lesen, Musik und Surfen.

Laufbahn

Gerd Nagel gehört der LG Frankfurt an und zählt seit vielen Jahren zur Elite der bundesdeutschen Hochspringer, die auch international einen guten Ruf besitzen. Mit 1,88 m Größe ist er gegenüber den "Riesen" Mögenburg (2,01 m), Thränhardt und Frommeyer (beide 1,97 m) der "Zwerg" unter den DLV-Hochspringern. Dies ist sicherlich mit ein Grund dafür, daß er als beständiger 2,30 m-Springer über seine Bestleistung von 2,31 m nicht hinauskommt.

Nagels Stern ging bei der Hallen-Europameisterschaft 1979 in Wien auf, bei der er als Ersatzmann für den beruflich verhinderten Michael Probst mit 2,24 m nur knapp die Bronzemedaille verfehlte und Vierter wurde. Im Juni des gleichen Jahres schraubte er beim traditionellen Springer-Meeting in Eberstadt zusammen mit Mögenburg und Thränhardt den DLV-Rekord auf 2,30 m und wurde drei Monate danach in Mexiko Studenten-Weltmeister. Bei späteren Studenten-Weltmeisterschaften gewann er 1981 in Bukarest und 1985 im japanischen Kobe jeweils die Bronzemedaille. Nur 1983 ging er bei der Universiade in Edmonton/Kanada leer aus. 1981, seinem international erfolgreichsten Jahr, belegte Gerd Nagel beim Welt- und Europacup jeweils den zweiten Platz und führte mit seiner persönlichen Bestleistung von 2,31 m auch die DLV-Bestenliste an.

1982 gewann er hinter Mögenburg und dem Polen Trzepizur die Bronzemedaille bei der Europameisterschaft in Athen (2,24 m), ein Jahr danach hinter Carlo Thränhardt Silber bei der Hallen-Europameisterschaft in Budapest (2,30 m). Dennoch durfte er nicht mit zur ersten Weltmeisterschaft der Leichtathleten nach Helsinki, da ihm Paul Frommeyer mit übersprungenen 2,34 m die Fahrkarte wegschnappte.

Bei den deutschen Leichtathletik-Meisterschaften schaffte Gerd Nagel nur 1979 den Titelgewinn. Danach wurde er 1980 Vizemeister, 1981 Dritter, 1982 Vizemeister, 1983 Fünfter, 1984 Vierter, 1985 wieder Fünfter und 1986 erneut Vierter. Sein größter Erfolg 1986 war die deutsche Vizemeisterschaft in der Halle (2,23 m), während er sich bei der Hallen-Europameisterschaft in Madrid mit 2,20 m und Rang 12 begnügen mußte.



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