Hanns Matthäus Voith
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Internationales Biographisches Archiv
Johann Matthäus (Hanns) Voith wurde am 26. April 1885 in Heidenheim (Brenz) als jüngster Schn des Geh. Kommerzienrats Friedrich von Voith, dem Leiter und Inhaber der weltbekannten Maschinenfabrik J. M. Voith GmbH, geboren. Nach dem Tod seines Vaters trat er nach gründlicher Ausbildung an den Technischen Hochschulen in Dresden und Karlsruhe 1913 in die J. M. Voith OHG, Maschinenfabrik in Heidenheim und St. Pölten, als dritter Teilhaber und technischer Leiter des Heidenheimer Werkes ein. Seit dem Tode seiner Brüder Dr. Hermann Voith (42) und Dr. Walther Voith (47) leitete er bis 1969 allein das Werk der J. M. Voith GmbH als Geschäftsführer. Am 17. März 1969 wurde er von den Gesellschaftern zum Ehrenvorsitzenden des Hauses Voith auf Lebenszeit ernannt.
Die Welt lernte er in ausgedehnten Reisen kennen und schaffte sich dabei viele Freunde. Daher gelang ihm auch nach den beiden verlorenen Kriegen relativ schnell die geschäftlichen und persönlichen Beziehungen zu seiner großen ausländischen Kundschaft wiederherzustellen.
Unter der Führung V.s hat die Firma Voith seit der Beendigung des zweiten Weltkrieges eine bedeutende Weiterentwicklung durchgemacht. Sie konnte ihre führende Stellung in der Welt auf allen Produktionsgebieten wiedergewinnen und festigen. Die beiden Hauptfabrikationszweige - Papiermaschinen- und Turbinenbau - waren nach einer fast 100 jährigen Entwicklung in den dreißiger Jahren durch den Bau von hydraulischen Getrieben erweitert worden. Das im Jahr 1951 entstandene Heidenheimer Getriebewerk wurde 1961 aus organisatorischen und fertigungsmäßigen Gründen als "Voith-Getriebe KG" verselbständigt. Neben den beiden Hauptwerken in Heidenheim, den Zweigwerken in Bremen und München-Garching, existiert seit 1956 noch eine Tochtergesellschaft in Crailsheim, die Voith Turbo KG für den Bau von Strömungskupplungen. Mit Zweigwerken und Beteiligungsgesellschaften in Düren, Brackwede und Enderbach, in Sao Paulo (Brasilien), St. Pölten (Österreich), Tolosa (Spanien), Kansbahal (Indien) gehören zur Voith-Gruppe heute rund 13 000 Mitarbeiter mit einem Jahresumsatz von annähernd 500 Mio. DM.
Die unternehmerischen Verdienste von V. fanden in zahlreichen Ehrungen und Auszeichnungen ihren Ausdruck. U. a. wurde er 1953 von der Technischen Hochschule Darmstadt zum Dr. rer. pol. h.c. ernannt. Er war außerdem Dr.-Ing. e.h. 1952 wurde er mit dem Großen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Er saß in den verschiedenen Grenien der Wirtschaft und der Wissenschaft.
V., der letzte männliche Träger des Namens Voith, starb am 7. Jan. 1971 im Alter von 85 Jahren in Heidenheim.